Tofacitinib ist ein Immunsuppressivum. Tofacitinib ist ein potenter, selektiver Inhibitor der JAK-Familie. In Enzym-Assays hemmt Tofacitinib JAK1, JAK2, JAK3 sowie in geringerem Maße TyK2. Die Hemmung von JAK1 und JAK3 durch Tofacitinib dämpft die Signalübertragung von Interleukinen (IL-2, IL-4, IL-6, IL-7, IL-9, IL-15 und IL-21) und von Typ-I- und Typ-II-Interferonen, was eine Modulation der immunologischen und inflammatorischen Antwort zur Folge hat.
Sowohl die Clearance als auch das Verteilungsvolumen von Tofacitinib verringern sich mit abnehmendem Körpergewicht bei JIA-Patienten.
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*bei unzureichendem Ansprechen auf eine vorangegangene DMARD-Therapie
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Lösung zum Einnehmen 1 mg/ml
Filmtabletten 5 mg, 10 mg
Retardtabletten 11 mg (nur für Erwachsene)
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Tofacitinib) |
Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Schulungsmaterial |
Alters-/Gewichtsangabe |
Xeljanz® 1 mg/mL | Lösung zum Einnehmen | 1 mg/mL | - | Propylenglykol (2,39 mg/mL) Natriumbenzoat (0,9 mg/mL) |
Blaue Hand | ab 2 Jahren |
Xeljanz® | Filmtabletten | 5 mgT0 10 mgT0 |
„natriumfrei“ | Lactose (5 mg: 59,44 mg 10 mg: 118,88 mg ) |
Blaue Hand | 5 mg: Kinder ≥40 kgKG 10 mg: Erwachsene |
T0: nicht teilbar, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette
Die Fachinformation wurde am 25.04.2023 aufgerufen.
Anwendungshinweis:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Polyartikuläre Juvenile Idiopathische Arthritis (JIA), Juvenile Psoriasis-Arthritis (PsA) |
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GFR ≥30 ml/min/1.73 m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <30 ml/min/1.73 m2:
Kinder ≥40 kg: 5 mg 1 x täglich
Kinder <40 kg: Es liegen keine Daten vor.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion steigt die AUC von Tofacitinib an. Dies erhöht das Risiko einer hämatologischen Toxizität.
Kinder ≥40 kg: 5 mg 1 x täglich
Kinder <40 kg: Es liegen keine Daten vor.
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Die Nebenwirkungen bei JIA-Patienten im klinischen Entwicklungsprogramm stimmten in Art und Häufigkeit mit denjenigen überein, die bei erwachsenen RA-Patienten beobachtet wurden, mit Ausnahme einiger Infektionen (Influenza, Pharyngitis, Sinusitis, Virusinfektion) sowie gastrointestinaler oder allgemeiner Symptome (Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Kopfschmerzen, Husten), die häufiger bei Kindern und Jugendlichen mit JIA auftraten.
[SmPC]
Häufig (1-10 %): Pneumonie, Influenza, Herpes zoster, Harnwegsinfekt, Sinusitis, Bronchitis, Nasopharyngitis, Pharyngitis, Lymphopenie, Anämie, Kopfschmerzen, Hypertonie, Husten, Bauchschmerzen, Erbrechen, Diarrhoe, Übelkeit, Gastritis, Dyspepsie, Ausschlag, Arthralgie, peripheres Ödem, erhöhte Kreatinphosphokinase im Blut, Akne
Gelegentlich (0,1-1 %): Tuberkulose, Divertikulitis, Pyelonephritis, Zellulitis, Herpes simplex, virale Gastroenteritis, Virusinfektion, Lungenkrebs, nicht-melanozytärer Hautkrebs, Leukopenie, Neutropenie, Dyslipidämie, Hyperlipidämie, Dehydrierung, Insomnie, Parästhesie, Myokardinfarkt, venöse thromboembolische Ereignisse, Dyspnoe, verstopfte Nebenhöhlen, Lebersteatose, erhöhte Leberenzymwerte, Erhöhung der Transaminasen, erhöhter Gamma-Glutamyltransferasewert, Erythem, Pruritus, Gelenkschwellung, Tendinitis, Pyrexie, Fatigue, erhöhter Blut-Kreatininspiegel, erhöhter Blutcholesterinspiegel, erhöhter Lipoprotein-Cholesterinwert niedriger Dichte, Gewichtszunahme, Bänderdehnung, Muskelzerrung
Selten (0,01-0,1 %): Sepsis, Urosepsis, disseminierte Tuberkulose, Bakteriämie, Pneumocystis jirovecii-Pneumonie, Pneumokokken-Pneumonie, bakterielle Pneumonie, Zytomegalie-Virus Infektion, bakterielle Arthritis, Lymphom, anormaler Leberfunktionstest, muskuloskelettale Schmerzen
Sehr selten (<0,01 %): Tuberkulose des Zentralnervensystems, Kryptokokken-Meningitis, nekrotisierende Fasziitis, Enzephalitis, Staphylokokken-Bakteriämie, Mycobacterium-avium-Komplex-Infektion, atypische mykobakterielle Infektion
Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeit, Angioödem, Urtikaria
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Falls es bei einem Patienten zu einer schwerwiegenden Infektion kommt, ist die Behandlung mit Tofacitinib zu unterbrechen, bis die Infektion unter Kontrolle ist.
Bei dosisbezogenen anormalen Laborbefunden wie Lymphopenie, Neutropenie und Anämie kann eine Dosisunterbrechung erforderlich sein. Je nach Schweregrad der Laborwertveränderungen wird empfohlen die Behandlung zu pausieren oder dauerhaft zu beenden (siehe SmPC).
Es sollte keine Behandlung eingeleitet werden bei Patienten mit einer absoluten Lymphozytenzahl (ALC) von weniger als 750 Zellen/mm3, einer absoluten Neutrophilenzahl (ANC) von weniger als 1.200 Zellen/mm3 oder einem Hämoglobinwert von weniger als 6,1 mmol/l (10 g/dl).
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Tofacitinib ist Substrat von CYP3A4 und CYP2C19.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
CYP-Inhibitoren: CYP3A4, CYP2C19 | Hemmung des Metabolismus von Tofacitinib. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) verstärkte Wirkung von Tofacitinib möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Tofacitinib. |
CYP-Induktoren: CYP3A4, CYP2C19 | Steigerung des Metabolismus von Tofacitinib. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung von Tofacitinib möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Tofacitinib. |
Lebendimpfstoffe | Erhöhtes Infektionsrisiko gegenüber der attenuierten Erreger bei gleichzeitiger Immunsuppression. | Kombination vermeiden. Die Patienten sollen, soweit möglich, vor Beginn der Behandlung mit den Biologika alle Impfungen nach den geltenden Impfempfehlungen erhalten. Vor einer Impfung mit Lebendimpfstoffen muss die letzte Tofacitinib-Dosis mindestens 15 Wochen zurückliegen. Frühestens zwei Wochen nach der Impfung kann die Tofacitinib-Gabe wieder begonnen werden. |
Brivudin | Möglicherweise verminderte virustatische Wirksamkeit von Brivudin bei immunsupprimierten Patienten. | Kombination vermeiden. Therapie der Herpes-zoster-Infektion mit einem Virustatikum mit belegter Wirkung bei immunuspprimierten Patienten, z.B. Aciclovir. |
Saccharomyces cerevisiae (boulardii) | In Einzelfällen: Fungämien und generalisierte Hefeinfektionen. | Kombination vermeiden. Patienten mit geschwächter Immunabwehr infolge immunsuppressiver Behandlung dürfen keine Arzneimittel mit Trockenhefe aus Saccharomyces cerevisiae (boulardii) erhalten. |
Allergenextrakte zur Hyposensibilisierung | Verringerte Wirkung der Hyposensibilisierung möglich. | Kombination vermeiden. Solange eine Immunsuppression anhält, sollte keine Hyposensibilisierung begonnen werden. |
Hormonelle Kontrazeptiva/Hormonersatztherapie | Erhöhtes Thromboserisiko durch additive Wirkung auf die Blutgerinnung. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Überwachung der Gerinnungsparameter und ggf. Anpassen der Therapie. |
Checkpoint-Inhibitoren, z.B. Atezolizumab, Cemiplimab | Gesteigerte immunsuppressive Wirkung sowie verminderte antineoplastische Wirkung der Interaktionspartner. | Kombination vermeiden. |
Immunsuppressiva, z.B. Fingolimod, Ozanimod, Ocrelizumab | Gesteigerte immunsuppressive Wirkung. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis anpassen und Monitoring auf gesteigerte Infektneigung. |
P-Glykoprotein-Inhibitoren, z.B. Itraconazol, Ketoconazol, Rifampicin | Erhöhte Bioverfügbarkeit und (stark) verstärkte Wirkung von Tofacitinib möglich. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Tofacitinib. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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