Teriflunomid ist ein immunmodulatorischer Wirkstoff mit entzündungshemmenden Eigenschaften, der selektiv und reversibel das mitochondriale Enzym Dihydroorotat-Dehydrogenase (DHO-DH) hemmt, das funktionell in Verbindung mit der Atmungskette steht. Infolge der Hemmung blockiert Teriflunomid allgemein die Proliferation sich schnell teilender Zellen, die auf eine De-novo-Pyrimidinsynthese angewiesen sind, um sich zu vermehren. Der genaue Mechanismus, durch den Teriflunomid seine therapeutische Wirkung bei der MS entfaltet, ist nicht vollständig geklärt, könnte aber durch eine reduzierte Anzahl an aktivierten Lymphozyten vermittelt sein.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
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Filmtabletten 7 mg, 14 mg
Orale Anwendung
Präparat im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Teriflunomid |
Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Schulungsmaterial |
Aubagio® | Filmtabletten | 7 mgT0 14 mgT0 |
weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d.h., nahezu „natriumfrei“ | Lactose (72 mg) | Teriflunomid kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Die Filmtabletten sind unzerkaut mit etwas Wasser einzunehmen. | Blaue Hand |
T0: nicht dosisgleich teilbar
Die Fachinformation wurde am 19.10.2021 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Keine Anwendung bei Dialysepatienten
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Das Sicherheitsprofil bei Kindern ist ähnlich zu dem bei Erwachsenen.
Bei Kindern treten die folgenden Nebenwirkungen häufiger auf als bei Erwachsenen: Alopezie, Infektionen (Nasopharyngitis und Infektionen der oberen Atemwege), CK-Anstieg, Parästhesien und Bauchschmerzen.
Pankreatitis wurde ebenfalls berichtet (häufig) (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen).
Sehr häufig (>10 %): Kopfschmerzen, Diarrhoe, Übelkeit, Alanin-Aminotransferase (ALT) erhöht, Alopezie
Häufig (1-10 %): Grippe, Infektion der oberen Atemwege, Harnwegsinfektion, Bronchitis, Sinusitis, Pharyngitis, Zystitis, virale Gastroenteritis, Herpes simplex labialis, Zahninfektion, Laryngitis, Tinea pedis, Neutropenie, Anämie, leichte allergische Reaktionen, Angst, Parästhesie, Ischialgie, Karpaltunnelsyndrom, Palpitationen, Hypertonie, Pankreatitis, Oberbauchschmerzen, Erbrechen, Zahnschmerzen, Gamma-Glutamyltransferase (GGT) erhöht, Aspartat-Aminotransferase erhöht, Exanthem, Akne, Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems, Myalgie, Arthralgie, Pollakisurie, Menorrhagie, Schmerz, Asthenie, Gewichtsabnahme, Neutrophilenzahl erniedrigt, Leukozytenzahl erniedrigt, erhöhte Kreatinin-Phosphokinasewerte im Blut
Gelegentlich (0,1-1 %): schwere Infektionen einschließlich Sepsis, leichte Thrombozytopenie (Thrombozyten <100 G/l), Anaphylaxie, Angioödem, Hyperästhesie, Neuralgie, periphere Neuropathie, interstitielle Lungenerkrankung, Stomatitis, Dyslipidämie, Nagelerkrankungen, Psoriasis (einschließlich pustulöser Psoriasis), schwere Hautreaktionen, posttraumatische Schmerzen
Selten (0,01-0,1 %): akute Hepatitis
Häufigkeit nicht bekannt: arzneimittelbedingter Leberschaden (DILI)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
In der Forschungsphase ist (akute) Pankreatitis bei Kindern aufgetreten. Die Zeit bis zum Auftreten variierte von wenigen Monaten bis zu drei Jahren. Hinweis: Klinische Symptome sind Bauchschmerzen, Übelkeit und/oder Erbrechen und erhöhte Serum-Amylase und Lipase. Eltern und Patienten sollen über die charakteristischen Symptome einer Pankreatitis informiert werden. Bei Verdacht auf Pankreatitis Pankreasenzyme und zugehörige Laborparameter bestimmen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Teriflunomid wird selbst über die CYP-Enzyme CYP2B6, CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19 und CYP3A4 metabolisiert. Es ist Substrat von P-Glykoprotein und BCRP.
Ferner hemmt Teriflunomid das Enzym CYP2C8 und induziert CYP1A2. Es inhibitiert BCRP, OAT und OATP.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Starke CYP-Induktoren: CYP2B6, CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19, CYP3A4 | Steigerung des Metabolismus von Teriflunomid. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung von Teriflunomid möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Teriflunomid. |
Colestyramin, Aktivkohle | Verminderte Teriflunomid-Plasmakonzentration durch Bindung seines aktiven Metaboliten und Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufes. | Kombination vermeiden. (Gleichzeitiger Einsatz zur beschleunigten Elimination von Teriflunomid als Auswaschverfahren ist möglich) |
Lebendimpfstoffe | Erhöhtes Infektionsrisiko gegenüber der attenuierten Erreger bei gleichzeitiger Immunsuppression. | Kombination vermeiden. Die Patienten sollen, soweit möglich, vor Beginn der Behandlung mit den Biologika alle Impfungen nach den geltenden Impfempfehlungen erhalten. Vor einer Impfung mit Lebendimpfstoffen muss die letzte Teriflunomid-Dosis mindestens 15 Wochen zurückliegen. Frühestens zwei Wochen nach der Impfung kann die Teriflunomid-Gabe wieder begonnen werden. |
Brivudin | Möglicherweise verminderte virustatische Wirksamkeit von Brivudin bei immunsupprimierten Patienten. | Kombination vermeiden. Therapie der Herpes-zoster-Infektion mit einem Virustatikum mit belegter Wirkung bei immunuspprimierten Patienten, z.B. Aciclovir. |
Saccharomyces cerevisiae (boulardii) | In Einzelfällen: Fungämien und generalisierte Hefeinfektionen. | Kombination vermeiden. Patienten mit geschwächter Immunabwehr infolge immunsuppressiver Behandlung dürfen keine Arzneimittel mit Trockenhefe aus Saccharomyces cerevisiae (boulardii) erhalten. |
Allergenextrakte zur Hyposensibilisierung | Verringerte Wirkung der Hyposensibilisierung möglich. | Kombination vermeiden. Solange eine Immunsuppression anhält, sollte keine Hyposensibilisierung begonnen werden. |
P-Glykoprotein-Induktoren, z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital | Erniedrigte Bioverfügbarkeit und (stark) verringerte Wirkung von Teriflunomid möglich. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Teriflunomid. |
BCRP-Induktoren | ||
CYP-Substrate: CYP2C8 | Hemmung des Metabolismus der Interaktionspartner durch CYP-Inhibition. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) verstärkte Wirkung der Interaktionspartner möglich. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen der Interaktionspartner. |
Vitamin-K-Antagonisten | Verringerte Wirkung der Interaktionspartner möglich. Mechanismus unklar. | Überwachung der Blutgerinnungsparameter, ggf. Dosisanpassung nötig. |
Immunsuppressiva, z.B. Fingolimod, Ozanimod, Ocrelizumab | Gesteigerte immunsuppressive Wirkung. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis anpassen und Monitoring auf gesteigerte Infektneigung. |
Orale Kontrazeptiva | Erhöhte Bioverfügbarkeit der Interaktionspartner. Mechanismus unklar. | Überwachung der Interaktionspartner auf Nebenwirkungen, ggf. Wechsel auf ein niedriger dosiertes Präparat oder eine andere Verhütungsmethode. |
CYP-Substrate: CYP1A2 | Steigerung des Metabolismus der Interaktionspartner durch CYP-Induktion. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung der Interaktionspartner möglich. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung der Interaktionspartner. |
OAT3-Substrate, z.B. Cefaclor, Furosemid | Hemmung des Transportproteins. Erhöhte Bioverfügbarkeit und (stark) verstärkte Wirkung der Interaktionspartner möglich. | Überwachung der Interaktionspartner auf Nebenwirkungen, ggf. Dosisanpassung nötig. |
BCRP-Substrate | ||
OATP-Substrate: OATP1B1, OATP1B3 |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Selektive Immunsuppressiva | ||
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Orencia®
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L04AA24 | |
Olumiant®
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L04AA37 | |
Soliris®
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L04AA25 | |
Arava®
|
L04AA13 | |
Cellcept®, Myfenax®, Mowel®; Syn: MMF, Mycophenolat
|
L04AA06 | |
Rinvoq®
|
L04AA44 |
Tumornekrosefaktor alpha(TNF-alpha)-Inhibitoren | ||
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Humira®, Imraldi®, Halimatoz®, Hefiya®, Hulio®, Hyrimoz®, Idacio®, Amsparity®
|
L04AB04 | |
Enbrel® , Benepali® , Erelzi®
|
L04AB01 | |
Simponi®
|
L04AB06 | |
Remicade®, Inflectra®, Remsima®, Zessly®, Flixabi®
|
L04AB02 |
Interleukin-Inhibitoren | ||
---|---|---|
Kineret®
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L04AC03 | |
Simulect®
|
L04AC02 | |
Ilaris®
|
L04AC08 | |
Taltz®
|
L04AC13 | |
Cosentyx®
|
L04AC10 | |
RoActemra®
|
L04AC07 | |
Stelara®
|
L04AC05 |
Calcineurin-Inhibitoren | ||
---|---|---|
Sandimmun®, Immunosporin, Syn: CSA, Cyclosporin
|
L04AD01 | |
Advagraf®, Prograf®, Modigraf®, Crilomus®, Envarsus®, Dailiport®, Tacni®, Tacpan®, Tacro-cell®
|
L04AD02 |
Andere Immunsuppressiva | ||
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Imurek®, Zytrim®
|
L04AX01 | |
Lantarel®, Metex®, Nordimet®, Trexject®; Syn: MTX; weitere ATC-Codes: M01CX01, L01BA01
|
L04AX03 |
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