Sofosbuvir und Velpatasvir sind antivirale Mittel zur Therapie der Chronischen Hepatitis C (CHC). Hepatitis-C-Viren werden an ihrer Vermehrung und der Infektion neuer Zellen gehindert.
Sofosbuvir ist ein Nukleotid-Prodrug, das nach intrazellulärer Metabolisierung in das pharmakologisch wirksame Uridin-Analogon-Triphosphat (GS-461203) mittels der NS5B-Polymerase in die RNA des Hepatitis-C-Virus (HCV) eingebaut wird und zum Kettenabbruch führt. Es hemmt weder humane DNA-oder RNA-Polymerasen noch die mitochondriale RNA-Polymerase.
Velpatasvir ist ein HCV-Inhibitor, der auf das HCV-NS5A-Protein gerichtet ist, das sowohl für die RNA-Replikation als auch den Zusammenbau von HCV-Virionen erforderlich ist.
Die Sofosbuvir/Velpatasvir-Exposition bei Kindern ab 3 Jahren, die einmal täglich 400 mg/100 mg, 200 mg/50 mg oder 150 mg/37,5 mg erhielten, entspricht der von Erwachsenen, die einmal täglich Sofosbuvir/Velpatasvir 400 mg/100 mg einnahmen.
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oral
≥3 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
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Befilmtes Granulat im Beutel (Sofosbuvir/Velpatasvir) 150 mg/37,5 mg, 200 mg/50 mg
Filmtabletten (Sofosbuvir/Velpatasvir) 200 mg/50 mg, 400 mg/100 mg
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Sofosbuvir/Velpatasvir) |
Applikationsweg | Problematische Hilfsstoffe |
Anwendungshinweis |
Altersangabe |
Epclusa® befilmtes Granulat im Beutel | Granulat | 150 mg/37,5 mg 200 mg/50 mg |
oral | Lactose | Kann unabhängig von einer Mahlzeit eingenommen werden. Bei Schluckbeschwerden kann das Granulat mit Wasser eingenommen oder vor Einnahme auf ein oder mehrere Löffel nicht säurehaltige, weiche Nahrung* gestreut werden. Das Granulat darf nicht zerkaut werden. | ab 3 Jahren, < 17 kg |
Epclusa® | Filmtablette | 200 mg/50 mgT0 400 mg/100 mgT0 |
oral | - | Kann unabhängig von einer Mahlzeit eingenommen werden. Aufgrund des bitteren Geschmacks wird empfohlen, die Filmtablette weder zu zerkauen noch zu zerkleinern. | ab 3 Jahren, ≥ 17 kg |
T0: nicht teilbar, *z.B. Schokoladensirup, Speiseeis (mit einer Temperatur von max. Raumtemperatur)
Die Fachinformation wurde am 17.02.2022 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Chronische Hepatitis C |
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GFR ≥10 ml/min/1.73 m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73 m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Das Nebenwirkungsprofil von Kindern entspricht dem von Erwachsenen. Erbrechen wurde als sehr häufige Nebenwirkung bei Kindern im Alter von 3 bis <6 Jahren beobachtet. [SmPC Epclusa® Filmtabletten]
Häufig (1-10 %): Hautausschlag
Gelegentlich (0,1-1 %): Angioödem
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei Erbrechen innerhalb von 3 Stunden nach der Einnahme der Dosis sollte eine zusätzliche Dosis verabreicht werden. Wenn es >3 Stunden nach Einnahme zum Erbrechen kommt, ist keine zusätzliche Dosis erforderlich.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Sofosbuvir/Velpatasvir wird über die CYP450-Enzyme CYP2B6, CYP2C8, CYP3A4 metabolisiert. Zudem ist Sofosbuvir/Velpatasvir Substrat und Inhibitor für P-Glykoprotein (Pgp) sowie Inhibitor für BCRP und OATP1B1 und OATP1B3.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Starke P-gp-Induktoren | Erniedrigte Bioverfügbarkeit und stark verringerte Wirkung von Sofosbuvir/Velpatasvir möglich. | Kombination kontraindiziert. |
Starke CYP450-Induktoren: CYP2B6, CYP2C8, CYP3A4 | Steigerung des Metabolismus von Sofosbuvir/Velpatasvir. Erniedrigte Serumkonzentration und stark verringerte Wirkung von Sofosbuvir/Velpatasvir möglich. | |
Mittelstarke P-gp-Induktoren | Erniedrigte Bioverfügbarkeit und verringerte Wirkung von Sofosbuvir/Velpatasvir möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Sofosbuvir/Velpatasvir. |
Mittelstarke CYP450-Induktoren: CYP2B6, CYP2C8, CYP3A4 | Steigerung des Metabolismus von Sofosbuvir/Velpatasvir. Erniedrigte Serumkonzentration und verringerte Wirkung von Sofosbuvir/Velpatasvir möglich. | |
Magen-pH erhöhende Arzneimittel | Verringerte Resorption von Velpatasvir bei erhöhtem Magen-pH. Erniedrigte Serumkonzentration und verringerte Wirksamkeit von Velpatasvir möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, zeitlichen Abstand von 4 Stunden zwischen der Gabe von Magen-pH erhöhenden Arzneimitteln und Sofosbuvir/Velpatasvir einhalten. Therapieerfolg überwachen. Bei H2-Rezeptorantagonisten ist die Wechselwirkung weniger stark ausgeprägt als bei Protonenpumpeninhibitoren oder Antazida, sodass der zeitliche Abstand ggf. nicht eingehalten werden muss. |
Amiodaron | Additive bradykardie Effekte. Erhöhtes Risiko u.a. für Synkopen, Verwirrtheit. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis eines oder beider Arzneimittel verringern und Monitoring auf bradykarde Nebenwirkungen. |
Substrate: P-gp, BCRP, OATP1B1/1B3 | Erhöhte Bioverfügbarkeit und (stark) verstärkte Wirkung der Interaktionspartner möglich. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen der Interaktionspartner. |
Vitamin-K-Antagonisten | Erniedrigte Wirksamkeit von Vitamin-K-Antagonisten möglich. | Falls Kombination unvermeidbar, Monitoring auf ausreichende Wirkung der Vitamin-K-Antagonisten (INR-Überwachung), ggf. Dosisanpassung der Vitamin-K-Antagonisten erforderlich. |
P-gp-Inhibitoren | Gesteigerte Bioverfügbarkeit und verstärkte Wirkung von Sofosbuvir/Velpatasvir möglich. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Sofosbuvir/Velpatasvir. |
Antidiabetika | Additive blutzuckersenkende Effekte. Erhöhtes Risiko für Hypoglykämien. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf hypoglykämische Nebenwirkungen. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Nukleoside und Nukleotide, exkl. Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Acic®, Wariviron®, Zovirax®
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J05AB01 | |
Vistide®
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J05AB12 | |
Cymeven®
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J05AB06 | |
Veklury®
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J05AB16 | |
Valtrex®
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J05AB11 | |
Valcyte®
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J05AB14 |
Phosphonsäure-Derivate | ||
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Foscavir®
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J05AD01 |
Proteasehemmer | ||
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Reyataz®
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J05AE08 | |
Norvir®
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J05AE03 |
Nukleosidale und nukleotidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Ziagen®
|
J05AF06 | |
Emtriva®
|
J05AF09 | |
Baraclude®
|
J05AF10 | |
Epivir®, Zeffix®
|
J05AF05 | |
Vemlidy®
|
J05AF13 | |
Viread®
|
J05AF07 | |
Retrovir®
|
J05AF01 |
Nicht-Nukleosidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Pifeltro®
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J05AG06 | |
Intelence®
|
J05AG04 | |
Viramune®
|
J05AG01 |
Neuraminidasehemmer | ||
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Tamiflu®
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J05AH02 | |
Relenza®, Dectova®
|
J05AH01 |
Antivirale Mittel zur Behandlung von HIV Infektionen, Kombinationen | ||
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J05AR20 | ||
Triumeq®
|
J05AR13 | |
Dovato®
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J05AR25 | |
J05AR18 | ||
J05AR19 | ||
Truvada®
|
J05AR03 | |
J05AR09 | ||
Kaletra®; Syn.: LPV
|
J05AR10 |
Andere antivirale Mittel | ||
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Tivicay®
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J05AX12 | |
Isentress®
|
J05AX08 | |
J05AX24 |
Antivirale Mittel zur Behandlung von Hepatitis C Infektionen | ||
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Maviret®
|
J05AP57 | |
Harvoni®
|
J05AP51 | |
Sovaldi®
|
J05AP08 |
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